Das Porträt in Werken von Peintre X
In einer Zeit, in der das Genre Porträt durch die neuen Medien intensiv in verschiedenen Ausdrucksmitteln erforscht wird, sind herausragende künstlerische Arbeiten eher eine Seltenheit. Trotz dieser exzessiven Auseinandersetzung ist das eigentliche Thema des Selbst in der Gesichtsdarstellung jedoch weiterhin beliebt.
Peintre X hat diesbezüglich seine eigene einprägsame Ausdrucksform gefunden. Seine Porträtinterpretationen verdunkeln und übertreiben zugleich. Die abgebildeten Personen tragen Masken oder Hüte, sind mit codierten Typografien versehen oder stehen einfach auf dem Kopf. Wer möchte, kann das sinnliche Spiel der Künstlerin mit Zitaten großer kreativer Persönlichkeiten wie dem Enfant terrible der Kunstszene Damien Hirst oder den Extremen der forschenden Performancekünstlerin Marina Abramovic erkunden.
Gesellschaftskritische Töne finden sich im Werk der Künstlerin auch dort, wo sie Bezug nehmen, etwa auf die Zeitungsausschnitte des Satiremagazins Charlie Hebdo oder die Terroranschläge von Paris. Doch letztlich ist es der Wunsch des Künstlers, die Aufmerksamkeit des Betrachters wieder auf seine eigene Vorstellungs- und Gefühlswelt zu lenken – ein Aspekt, der auch durch sein gewähltes Pseudonym seinen Rückzug hinter die Kunst demonstriert.
Die Wirkung seiner Werke ist in zweierlei Hinsicht emotional erfahrbar – durch Form und Farbe sowie durch das figurativ dargestellte Individuum an sich. Der bewegte Pinselstrich, in dem der pastose Farbauftrag die Kraft des Motivs evoziert, die fast expressionistisch kontrastierende Wirkung der Farbwelten und der Ausdruck der Blicke der Porträtierten tragen zu einer inneren Erfahrung der Portraits bei. Dabei stimuliert Peintre X alle Sinne, indem es zum Beispiel den Geschmack einer Banane suggestiv heraufbeschwört oder das Gefühl des Übergangs von kalt zu heiß berührt. Seine malerisch-pastosen, von zeichnerischen Elementen durchzogenen Ausdrucksmittel bleiben trotz ihrer dynamischen Form figurativ – und wahren durch ihre leichte Perspektivverzerrung eine verfremdende Distanz zur Realität.
In seiner Serie von Tiermasken kombiniert Peintre X seine kraftvolle Pinselführung mit dem Auftrag feiner und klarer Farbakzente, deren Formen kubistische Tendenzen aufweisen. Wiederkehrende Elemente, Neonröhren und die Darstellung von Alltagsgegenständen (wie etwa in seiner Candy-Serie illustriert) bringen ihn der Pop-Art-Vorstellung einer genussorientierten Massenkonsumgesellschaft näher.
Die Werke des Malers sind voller Anspielungen und reich an unterschiedlichsten Darstellungsformen. Mit allen Sinnen und leichtfüßig bewegt sich Peintre X im Genre der figurativen Malerei. Die Wahl eines proximal ausgewählten Ausschnitts lädt den Betrachter ein, sich in die Welt des abgebildeten Selbst vorzuwagen und lenkt dabei die Aufmerksamkeit des Betrachters direkt wieder auf sich selbst. Das komplexe Thema des zeitgenössischen Menschen, die harten und weichen Töne der Gesellschaft – all das schwingt mit und erhält durch die subtile Verfremdung von Komposition und Perspektive und die häufige Verwendung von pastellfarbenen Hintergründen eine vereinfachte Qualität und eine trivialisierende Süße , die dennoch ihren disharmonischen Ton nicht verliert. Mit seiner Selbstdarstellung thematisiert Peintre X den soziokulturellen Komplex des Subjekts in seinem Umfeld und zeigt mit Maskierung und Überzeichnung die ambivalenten Tendenzen menschlicher Existenz.
Saskia Rode M.A.



Die Werke von Peintre X beschäftigen sich intensiv mit Pop und deren Neudarstellung. Die entwickelnde Beziehung zwischen Kunst, Kultur und Marke und die identitätstreibenden Logos. Von besonderem Interesse für den Künstler ist, die Beleuchtung von der Entwicklung bei der Kulturellen Identität eines Einzelnen. Das vordringen der Markenidentität in die Kulturelle Identität ist rasant. Für viele Menschen ist eine Markendefinition Teil der eigenen Definition. Eine einfache Betrachtung lehnt Peintre X aber ab.
Gehört das zur Weiterentwicklung der Kulturellen Identität dazu? Wie definieren wir in Zukunft unsere Kulturelle Identität?
Durch Mischung von Symboliken aus der Kultur und der Markenwelt, lassen sich neue Symboliken erschaffen die eine neue Auffassung der Kulturellen Identität abbilden. Eine neue Definition schafft auch Chancen Kulturen zu verbinden.
